Eine kleine Lebensphilosophie



Suche keine Glücksgefühle, suche das wertvolle Leben. Dann wirst du dich manchmal glücklich fühlen und manchmal nicht. 

Frage dich nicht: "Wie will ich mich fühlen?" Frage dich: "Wie will ich leben?"

Wenn du liebst, wenn du arbeitest, wenn du die Welt kennen lernst, wirst du Schmerz erleben. Und Angst. Und Traurigkeit. Liebst du nicht, arbeitest du nicht und verschliesst du dich vor der Welt, weil du den Schmerz und die Angst und die Traurigkeit nicht spüren willst, wirst du leiden. Und dieses Leid wird ein stumpfes, lähmendes, erdrückendes Leid sein. Das Leid, zu leben ohne lebendig zu sein. 

Dein Verstand ist wichtig. Du brauchst ihn. Aber er ist nicht immer dein Freund. Und vor allem: Er soll dir dienen, er ist dein Werkzeug- und nicht umgekehrt. Er neigt dazu, das zu vergessen. Vergiss du es nie. Deine Gefühle sind wichtig. Du brauchst sie. Geh gut mit ihnen um. Aber denk daran: Sie sind Spuren deiner persönlichen Geschichte. Nicht mehr und nicht weniger. 

Du bist ein Mensch, keine Maschine. Erwarte niemals, eine Maschine zu sein. Keine Angst zu haben, kein Herzklopfen, keine Zweifel, keinen Schmerz- das können Maschinen. Menschen nicht. Jedenfalls keine lebendigen. 

Du musst nicht der Beste sein, nicht der Klügste, nicht der von sich am meisten Überzeugte. Du wirst dich viel kritisieren. Das ist gut so. Du brauchst deinen Zweifel, auch die an dir selbst. Aber gehe gut mit dir um. Sei anteilnehmend, offen, tröstend und liebevoll, zu anderen und dir selbst. Lerne zu verzeihen. Dir selbst und anderen. 

Schöpfe aus deinen Erfahrungen, mache dir das im Leben Gelernte zunutze. Nutze deine Vergangenheit, aber benutze sie nicht als Waffe gegen andere und auch nicht als Entschuldigung dafür, das du nicht das Leben lebst, das du leben könntest. 

Akzeptiere deine Vergangenheit. Sie ist nicht mehr zu ändern. 

Akzeptiere, dass das Leben die Karten nicht gerecht verteilt. Du kannst dich über die Karten beklagen, die du bekommen hast. Du kannst sie hinwerfen. Oder du kannst sie annehmen und spielen. Du hast die Wahl. 

Matthias Wengenroth


Dieser Text ist mir mal begegnet und ich teile ihn und meine Gedanken dazu nun mit euch. Wir alle kennen die Wahrheit dahinter und jeder von uns, zieht seine eigenen Lehren aus dem Leben. Wenn man bewusst lebt, mutig ist, neugiereig bleibt und sich dem Leben nicht entzieht, läuft man immer auch Gefahr, Schmerz zu erfahren, enttäuscht zu werden, einen Tiefschlag einstecken zu müssen. Das ist die eine Aussage des Textes und ich glaube die ist uns allen auch einleuchtend, oder? Die Schlussfolgerung daraus finde ich noch besser; wir sind keine Maschinen. 

Ihr kennt mich, die Einen mehr, die Anderen vielleicht noch nicht so gut. Mein Leben ist voller Facetten, ich mache wahnsinnig viele Sachen und tanze oft auf mehreren Hochzeite. Das ist mein Energielevel in dem ich mich wohlfühle. Doch ist es auch eine Gratwanderung. Denn allzuschnell verliere ich die Balance aus den Augen und dann verliere ich den Überblick, verrenne mich irgendwo, Altlasten holen mich gleichzeitig noch ein (wie sie das ja immer im ungünstigsten Moment tun) und dann stehe ich plötzlich am Fusse eines Berges. Dieser ist selten höher, als zuvor, aber was mir dann fehlt ist die Kraft und Energie, weil ich mich zu sehr verausgabt habe, zuwenig Schlaf mir zugestanden hatte oder noch irgendwas Unerwartetes dazu kam. Meine erste Reaktion ist dann oft, dass ich mit mir ins Gericht gehe und mich kritisiere, weil ich die Zügel nicht mehr in den Händen zu halten vermag. Dann versuche ich mich zusammen zu reissen, irgendwie den Überblick zurück zu bekommen und mache To Do Listen und Pläne. Wenn es aber soweit gekommen ist, ist das alles zwecklos. Das Einzige, was dann noch hilft ist eine Vollbremsung. Genug Schlaf und Abstand zu gewinnen. Einen Tag vielleicht nichts tun oder zeichnen oder lesen oder einen Song aufnehmen für meine Chöre oder an der Sonne liegen oder eine neue Pflanze zu kaufen und meine vorhandenen gefühlt 100 Pflanzen wieder mal richtig zu pflegen. Denn einen ganzen Tag nichts zu tun ist etwas, was ich ca. 5mal im Jahr mache. Ansonsten bin ich immer mit irgendwas beschäftigt, umtriebig im Garten oder Haus am werken, am arbeiten, meiner Kreativität Auslauf geben oder mit den Kids unterwegs oder bei Freunden. Immer auf Achse. 

In den Momenten der Müdigkeit muss ich mir selber sagen: 'Du bist keine Maschine, mach mal Pause.' Genauso wenig, wie wir unendlich Power haben und kaum Verschleissanzeichen aufweisen, sind wir emotionslos und gefühlskalt. Ständig sind wir durch Gefühle angetrieben und durch sie erfüllt. Das macht uns menschlich und das ist gut so. 

Und wenn ich mal einen Tag nichts tue, so weiss ich doch, dass alles andere auch warten kann. Denn erholt und wieder aufgeladen kann ich alles, was ich muss wieder viel einfacher anpacken. Und manchmal gibt mir eine solche Pause auch die Gelegenheit, Prioritäten wieder klarer zu erkennen und so schrumpft der Berg ein Stück weit auch von alleine. Ich muss nicht alles und schon gar nicht immer perfekt. 

Von Herzen wünsche ich euch ein wunderbares Wochenende! Seit lieb mit euch selber und geniesst, was immer euch zuteil wird!


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