Alles ist gut... Oder?


Stehst du mit dem Rücken zur Wand? Findest du dich ab und zu in Situationen, in welchen es dir schwer fällt, einen Ausweg zu sehen? Was tust du dann? 

Ich gehe mit diesem Spruch absolut einig; Manchmal braucht es genau so scheinbar auswegslose Situationen, die uns herausfordern, mutig zu sein, bewusst und vorwärts zu denken. 

In meinem Leben habe ich schon oft solche Momente gehabt. Da brach irgendwie alles über mir zusammen (scheinbar) und ich stand mit dem Rücken zur Wand. Die Verzweiflung kann dann recht gross sein und ich bin erst mal einfach völlig regungslos und unfähig, die Situation pragmatisch anzuschauen. Dann gehen mir die Emotionen durch, wie eine Herde ungezügelter Wildpferde. Ihr kennt das vielleicht. Dann muss ich viel weinen, dann schlafe ich kaum noch, dann mach ich mir viiiiel zu viele Gedanken und dann wird der Berg immer höher. Doch irgendwann möchte ich selber die Zügel wieder in die Hand nehmen und beginne mich von der Wand abzustossen. Wenn man mit dem Rücken zur Wand steht, gibts zum Glück eigentlich nur eine Richtung: Nach vorne. Und so kam es, dass ich schon oft erlebte, wie sich genau in solchen verzweifelten Situationen Türen öffneten. Ich habe im Laufe der Zeit auch gelernt, bewusst darauf zu vertrauen, dass eben genau das geschieht, wenn ich die Augen offen halte, daran glaube und zuversichtlich bleibe. Und letztendlich gibt es aus jeder Lage einen Ausweg. Für mich persönlich ist das Gespräch mit mir lieben Menschen sehr wichtig, wenn ich nicht weiter weiss. Auch schreibe ich dann vermehrt meine Gedanken nieder oder mache sogar Pro und Contra-Listen :-)

Stehen wir nicht alle jetzt etwas mit dem Rücken zur Wand? Doch, für mich fühlt es sich schon etwas so an. Wir müssen auf unser Chorleben verzichten, nun schon so lange. Etwas, was uns allen so viel gibt, uns bereichert, für Entspannung sorgt, Freude schenkt und uns ein Gefühl von Gemeinschaft gibt. Und ein Ende ist irgendwie noch nicht in Sicht. Aber wir sind alle nicht nur Chormitglieder. Wir sind soviel mehr als das. In meinem Fall Mutter, Fotografin, Näherin, Illustratorin, Musikerin, Künstlerin,... Und nur in wenigen Bereichen zwingt mich Covid an der Wand zu stehen. Die anderen Bereiche laufen weiter und ich bin dankbar dafür. Das Bilderbuch in der zweiten Auflage ist kaum da, da planen wir einen Folgeband für das erste Schuljahr. Oder ein Malbuch dazu. Die Hochsaison in der Manufaktur hat gestartet und es gibt immer mehr zu tun. Maximilian ist bereits in der Sek und Kathi rückt diesen Sommer nach. Da gehts auch vorwärts. Ich schreibe weiterhin an Songs, nehme diese auf, singe sie ein und entwickle in diesem Bereich immer mehr Fähigkeiten. Der Frühling steht vor der Tür und lädt mich ein, im Garten zu werkeln, mit Jesco lange zu spazieren, zu staunen und geniessen. Ich steh also nicht wirklich dauernd mit dem Rücken zur Wand und grosse Entscheidungen stehen auch grad nicht an. 

Wer aber momentan sich eher so fühlt, dem wünsche ich viel Mut, Zuversicht und Kraft, die Entscheidungen zu treffen, sich von der Wand abzustossen und vorwärts zu gehen. Jeder Schritt ist wertvoll, egal, wie klein er sein mag. Denn er bringt dich in die Bewegung, die für uns alle vorgesehen ist: Vorwärts.

Ich wünsche euch ein gesegnetes und wunderbares Frühlingswochenende!

Danke, liebe Luise für diesen schönen Gedankenanstoss ❤️

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