Gebet von Antoine de Saint-Exupéry


Schon im Adventskalender war dieses Gebet von Antoine de Saint-Exupéry enthalten und nun fand ich es in einer Mail von Röbi wieder und stelle es nun auch in diesen Blog. Ich finde es spricht viele momentan wichtige Punkte an und ist einfach und schön, ehrlich und auf den Punkt gebracht. 

Danke, Röbi für deinen Input!



Wir bitten nicht um Wunder und Visionen, Herr, sondern um Kraft für den Alltag.

Lehre uns die Kunst der kleinen Schritte.

Mache uns findig und erfinderisch, um im täglichen Vielerlei und Allerlei rechtzeitig unserer Erkenntnisse und Erfahrungen zu notieren, von denen wir betroffen sind.

Mache uns griffsicher in der richtigen Zeiteinteilung.
Schenke uns das Fingerspitzengefühl, um herauszufinden, was erstrangig und was zweitrangig ist.

Lass uns erkennen, dass Träume nicht weiterhelfen, weder über die Vergangenheit noch über die Zukunft.
Hilf uns, das Nächste so gut wie möglich zu tun und die jetzige Stunde als die wichtigste zu erkennen.

Bewahre uns vor dem naiven Glauben, es müsste im Leben alles glatt gehen. 

Schenke uns die nüchterne Erkenntnis, dass Schwierigkeiten, Niederlagen, Misserfolge, Rückschläge eine selbstverständliche Zugabe zum Leben sind, durch die wir wachsen und reifen.

Erinnere uns daran, dass das Herz oft gegen den Verstand streikt.

Schicke uns im rechten Augenblick jemanden, der den Mut hat, uns die Wahrheit zu sagen.

Wir möchten dich und unsere Mitmenschen immer aussprechen lassen. Die Wahrheit sagt man sich nicht selbst. Sie wird einem gesagt.

Du weißt, wie sehr wir der Liebe bedürfen. Gib, dass wir diesem schönsten, schwierigsten, riskantesten und zartesten Geschäft des Lebens gewachsen sind.

Verleihe uns die nötige Fantasie, im rechten Augenblick ein Päckchen Güte mit oder ohne Worte an der richtigen Stelle abzugeben.

Mache aus uns Menschen, die einem Schiff mit Tiefgang gleichen, um auch die zu erreichen, die unten sind. 

Bewahre uns vor der Angst, wir könnten das Leben versäumen.

Gib uns nicht, was wir uns wünschen, Herr, sondern was wir brauchen!
Amen.


Kommentare