Sie verlangt viel von uns ab; diese nicht enden wollende Krise. Nun, so empfinden wir es bald mal und hie und da, oder? Wann hört dieser Wahnsinn denn endlich auf? Wann können wir endlich wieder in unser altes Leben zurück? Und dann ist da diese grosse Frage im Raum; was, wenn es nie mehr so wird, wie vorher??
Diese Fragen können einem voll einnehmen und wortwörtlich den Schlaf rauben, wenn man es zulässt. Grad diesen Mittwoch beschloss der Bundesrat wieder weitere einschneidende Massnahmen und ich hatte doch einige Mühe, mich wieder ins "Jetzt" zu bringen. Mein Leben ist wahnsinnig ruhig geworden und beschränkt sich fast nur aufs Haus, die nähere Umgebung und ab und zu die Wohnung meiner besten Freundin. Vor einem Jahr war ich das letzte Mal an einem Konzert. Das Leben, wie ich es gewohnt bin findet nicht mehr statt. Abgesagt wegen einer weltweiten Krise. Für mich wurde sie oft auch zu einer persönlichen Krise. Ihr wisst, wie sehr ich meine beiden Chöre vermisse...
Im Netz habe ich mich auf die Suche gemacht nach ein paar einfachen und wirkungsvollen Tipps für positive Gedanken in dieser Zeit. Hier 10 Tipps, die man gut realisieren kann:
1. Lebe den Moment!
Es ist nun an uns, immer wieder tief durchzuatmen und im "Jetzt" anzukommen. Ich persönlich mache das oft zuerst mit einer Aufmerksamkeitsübung. Dann lege ich meine ganze Aufmerksamkeit auf meine Fussflächen, die Zehen, den Stand, die Ballance, den Untergrund, die Temperatur,... Das Jetzt bewusst zu erleben ist eine grosse Bereicherung im Leben. Den duftenen Tee geniessen, die warmen Wollsocken an den Füssen, die Ruhe oder die schöne Musik, ein tolles Gespräch, den wunderbaren Schnee draussen,... Einfach den Fokus ins Jetzt legen und bewusst werden, welch Reichtum uns umgibt.
2. Denke positiv!
Dieser Tipp ist verwandt mit dem ersten. Wird man sich dem Jetzt bewusst, wird die Dankbarkeit automatisch nachziehen. Verstärken kann man diese, mit dem Dankbarkeitskissen. Wenn man am Abend ins Bett liegt, fasst man nacheinander alle vier Ecken seines Kissens mit einer Hand an und legt einen kleinen Dank auf diese Ecke. Ein schönes Gespräch, ein Gelingen, eine kleine Schönheit in der Natur, ein Moment des Glücks. Dies macht man mit allen vier Ecken, jeden Abend.
Das verstärkt unser Bewusstsein auf die positiven Dinge in unserem Leben und manifestiert sich automatisch auch in unserem Denken. Dann fällt es uns einfacher der Situation momentan positiv zu begegnen und wir verfallen weniger schnell in negative Gedankengänge. Aber wir dürfen auch mal negative Gedanken zulassen. Wir dürfen uns dafür nicht verurteilen und können diese einfach zulassen und wieder vorbeiziehen lassen.
Wenn man sich zudem mehr mit positiven Menschen umgibt, färbt das auch immer auf einem ab. Umgekehrt ist das aber auch der Fall, darum negative Menschen dosiert begegnen und den Fokus auf ein positives Umfeld legen.
3. Mach mal Pause!
Überall diese Nachrichten von steigenden Coronafällen, von Todesfällen in diesem Zusammenhang, dann die Tumulte in Amerika, die Not in der dritten Welt, die Umweltfragen,... Wir sind auch in Nichtkrisenzeiten umgeben von schlechten News. Seit bald einem Jahr dominiert jedoch Corona alle Medien und es ist schwer sich dem zu entziehen. Das geht soweit, dass Corona in allen Gesprächen einen grossen Anteil an Gesprächszeit einnimmt und das kann schon irgendwann belastend sein. Darum mach mal Pause! Schalte den Radio aus, lege eine CD ein oder lass eine Playlist laufen. Schaue nur dosiert Nachrichten und achte darauf, dass sie aus möglichst zuverlässigen Quellen kommen. Doch du kannst auch gut mal einen oder mehrere Tage ohne Nachrichten auskommen. Ganz wichtige Nachrichten werden auch so den Weg zu dir finden. Auch wichtig finde ich, dass man in Gesprächen mit Freunden auch mal das Thema Corona bewusst aussperrt. Ich sage das deutlich, dass ich lieber über was anderes reden möchte. Das klappt soweit auch gut und ist erfrischend mal einen Abend oder ein Gespräch lang dieses Thema aussen vor zu lassen.
4. Strukturiere deine Tage!
Wir haben plötzlich viel mehr Zeit. Vor Corona wünschten wir uns oftmals mehr Zeit und nun haben wir sie. Manche vielleicht nicht, manche aber wissen schon fast nicht mehr, wohin mit sich. Arbeiten im Homeoffice und sehen sich da auch vielen neuen Herausforderungen gegenüber gestellt. Ich merke bei mir selber, dass ich an den Wochenenden in ein zeitloses Fahrwasser gerate. Die Kinder beschäftigen sich meistens selber oder wir spielen Brettspiele oder schauen zusammen einen Film. Irgendwann kommt der Hunger und ich merke, dass wir noch nichts rechtes gegessen haben. Im normalen Alltag ist die Struktur vorgegeben und durch getaktet. Die leeren Wochenende führen zusehends dazu, dass wir durch die Tage dümpeln und ich merke, dass mir das kein gutes Gefühl für den Tag gibt. Zum Glück hab ich noch einen Hund, der mir eine gewisse Struktur vorgibt.
Für das seelische Wohl ist es wichtig, dass wir unsere Tage strukturieren, dass wir nicht zu lange im Bett liegen bleiben, uns regelmässige und gesunde Mahlzeiten gönnen, Rituale kultivieren, die uns gut tun. Im Zusammenleben, das sich in dieser Zeit gewandelt und intensiviert hat scheint das auch ein wichtiger Faktor. Für solche, die alleine leben ist es essenziell, dass die Strukur beibehalten wird. Feste Aufstehzeiten, fixe Mahlzeiten, Ruhephasen, Hausarbeit, Bewegung,...
5. Bewege dich!
Draussen ist es momentan wunderbar. Es ist der Morgen vom grossen Schnee! Als ich heute aufgewacht bin, konnte ich kaum glauben, was ich gesehen hab! Da lagen doch tatsächlich etwa 30cm Neuschnee auf dem Gartenhausdach!! Was für eine Freude!!
Natürlich spricht gar nichts gegen ein Stückchen Schockolade, doch dieses bitte mit viel Genuss und Bewusstsein auf der Zunge zergehen lassen und die anderen Stücke in der Schachtel lassen ;-) Gesunde Ernährung und bewusstes Geniessen sorgt für einen gesunden Körper mit viel Energie. Ein neues Rezept aufprobieren und die neuen Geschmäcker und Gewürze geniessen. Kerzenlicht statt Deckenlame, ausgewählte Musik, ein Vollbad, eine Gesichtsmaske, Maniküre, eine Kuscheldecke und ein gutes Buch auf dem kuscheligen Sofa. Wir haben soviele Möglichkeiten aus unserem Zuhause ein Wohlfühltempel zu machen. Auch sind Gespräche am Telefon oder per Facetime eine schöne Sache und tun einfach gut. Ich facetime zum Beispiel oft mit meinem Vater (in Amerika) und meinem Bruder (in Bern) gleichzeitig und das ist immer so schön und oftmals auch so lustig. Eine Wohltat für die Seele.
Manchmal wollen wir doch einfach mal etwas Neues erleben! Dafür brauchen wir aber nicht unbedingt andere Menschen. Einfach mal etwas ausserhalb unserer Gewohnheiten laufen und schon ist es etwas anders als sonst. Mal nicht die gewohnte Umgebung bespazieren, entdeckt auf Youtube oder Streamingdienste neue Musik, hört Podcasts zu verschiedenen Themen oder Hörbücher. Beschert Anderen eine Freude und schreibt wieder einmal einen von Hand geschriebenen Brief.
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